Liebe Community,
die Finanzbranche steht vor großen Herausforderungen. Trotz der Hoffnung auf Besserung nach den enttäuschenden Wirtschaftsdaten von 2022 hat sich die Situation auch im Jahr 2023 und Anfang 2024 nicht wesentlich verbessert. Die Unsicherheit bleibt hoch.
Anhaltende Flaute für M&A und Private Equity
In den letzten 12 Monaten berichteten unsere Kandidat:innen von einer unverändert hohen Arbeitsbelastung, jedoch gestaltete sich die Realisierung von Deals als deutlich schwieriger. Die globale M&A-Aktivität fiel, laut Dealogic, um 25 %. Schwache Umsätze, die wirtschaftliche Unsicherheit, höhere Zinsen, große Entlassungswellen und disruptive technologische Entwicklungen wirkten sich negativ auf Arbeitszeiten, Stressniveau, Vergütung und Jobsicherheit aus.
Im Private-Equity-Sektor war die Situation angespannt. Firmen hatten Schwierigkeiten, Kapital zu raisen, zu deployen und bestehende Investitionen zu veräußern, was zu einem Rückgang der PE-Exits um 28 % führte. Höhere Zinsen machten die Finanzierung von Investitionen teurer, während die wirtschaftliche Unsicherheit potenzielle Investitionen risikoreicher machte. Zudem führten die schwachen Markterträge dazu, dass es schwieriger wurde, profitable Exit-Strategien für bestehende Investitionen zu finden. Auch das Delta zwischen den Preiserwartungen von Verkäufern und Käufern konnte noch nicht ganz geschlossen werden, da viele Eigentümer noch an vergangenen Bewertungserwartungen “pre-2022” festhielten.
Vorsichtiger Optimismus für 2024
Seit Q1 2024 spüren wir in unseren Gesprächen mit Firmen und Kandidat:innen einen wachsenden Optimismus, der sich langsam auch in den Daten widerspiegelt. Im ersten Quartal 2024 erholte sich der europäische M&A-Markt leicht, trotz weiterhin bestehender Herausforderungen. Das gesamte M&A-Dealvolumen stieg um 5 % bis 10 % im Vergleich zum Vorjahr, obwohl es hinter den Werten des vierten Quartals 2023 zurückblieb. Die Stabilität der Bewertungsmultiplikatoren deutet darauf hin, dass sich die Marktbewertungen möglicherweise stabilisiert haben.
Laut einer Umfrage von Roland Berger erwarten 65 % der Branchenexperten eine Zunahme der M&A-Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung im Jahr 2024, unterstützt durch die Normalisierung der Zinssätze und die wirtschaftliche Erholung in vielen europäischen Ländern, insbesondere im DACH-Raum und in Frankreich.
Gehälter und Arbeitszufriedenheit im Visier
Die Gehaltsentwicklung und Arbeitszufriedenheit in den Bereichen M&A und Private Equity haben im Zeitraum von 2022 bis 2023 signifikante Veränderungen erfahren. Im globalen Markt verzeichneten M&A-Fachkräfte einen leichten Rückgang der Boni um 4,2 %. Analysten in Kontinentaleuropa hingegen hatten wenig zu beklagen, da sie sogar einen Anstieg der Boni verzeichneten. Dies ist teilweise auf den „Brexit-Effekt“ zurückzuführen, da US-Banken einige Junior-Mitarbeiter in Paris, Frankfurt und Mailand statt in London einsetzen. Dadurch stiegen die lokalen Vergütungen. Private-Equity-Investoren erlebten einen signifikanten Rückgang der Boni um etwa 18-27,5 % von Analyst bis Director Level, wobei MDs und Partner interessanterweise sogar einen Anstieg von 17 % verzeichneten. Nur 30 % der M&A-Profis und 37,6 % der Private-Equity-Spezialisten zeigten sich zufrieden mit ihrer Vergütung.
Gemeinsam in die Zukunft
Wir bei Talently sind ebenfalls Teil der Finanzbranche und spüren diese Veränderungen. Wir geben unser Bestes, um sowohl unsere Kandidaten und Kandidatinnen als auch unsere Kunden in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen.
Lasst uns gemeinsam nach vorne schauen, diese schwierige Phase meistern und mit neuen Erkenntnissen in bessere Zeiten starten. Wir laden euch herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen und über die aktuellen Herausforderungen sowie mögliche Lösungen zu sprechen.
Herzlichst,
Mike von Talently
Referenzen:
https://dealogic.com/insight/global-markets-rankings-for-first-quarter-2023/
https://recruiterhub.efinancialcareers.com/rs/647-AFI-013/images/COMPENSATION_REPORT_2024.pdf